Dienstag, 8. März 2016

Senioren als Zielgruppe: Reif und anspruchsvoll…

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Es lohnt sich für Unternehmen, ihre Geschäfte auf Senioren auszurichten. Diese Zielgruppe wird immer grösser. Ältere Menschen sind zudem bereit, für spezialisierte Produkte Geld auszugeben. - Reiseveranstalter richten häufig ihre Angebote speziell auf die Ruhebedürfnisse von Senioren aus.


Die Dame verabschiedet sich mit den Worten, dass sie sich nun bloss wieder mit den Tauben unterhalten werde. Sie dreht sich um und geht zum Ausgang des Fitnessstudios. Der Einsamkeit war sie für ein paar Stunden entflohen, indem sie sich in ihrem Sportklub aufhielt. Die Pensionärin ist mit ihrem Dasein, in dem Langeweile und fehlende Kommunikation dominieren, nicht allein; vom Kunden-Restaurant in Warenhäusern über die Züge der SBB bis hin zu Bankschaltern und Wartezimmern bei Ärzten sind überall ältere Menschen anzutreffen, welche die Einsamkeit und der fehlende Kontakt mit anderen Menschen plagen. Ist eine solche Situation nicht für Firmen interessant, um massgeschneiderte Produkte zu lancieren?

Grosse Buchstaben

Sicher, sagt Eveline Pupeter, die Eigentümerin und Firmenchefin von Emporia, einem österreichischen Hersteller von Mobilfunkgeräten für Senioren, der auch auf dem Schweizer Markt über Swisscom und Migros aktiv ist. Vor Jahren hatte die Geschäftsfrau festgestellt, dass sich Festnetztelefone mit grossen Tasten und gross dimensionierten Displays trotz sinkendem Gesamtmarkt gut verkaufen. Der Hintergrund war, dass besonders ältere Menschen diese Geräte nachfragten. Damit war Pupeters Idee geboren, ein Mobilfunkgerät für Senioren zu entwickeln, um für diese Personen die gesamte Kommunikation zu revolutionieren. Normalerweise wären sonst ältere Menschen infolge von Altersgebrechen und der Komplexität der modernen Geräte von der mobilen Telefonie vollkommen ausgeschlossen. Doch Senioren als Zielgruppe sind für viele Unternehmen nicht nur wegen der weitverbreiteten Einsamkeit und des Trends zu mehr Single-Haushalten interessant, sondern viele weitere gesellschaftliche Entwicklungen machen sie als Kundschaft attraktiv. Es handelt sich nämlich auch um eine stark wachsende Zielgruppe.


 Grafik alter NZZ
Laut Schätzungen steigt der Anteil der über 80-Jährigen in der Schweiz von derzeit rund 433 000 Personen bis 2050 auf rund 1,1 Mio. Einwohner (vgl. Grafik). Für eine stärkere Hinwendung auf Senioren spricht ausserdem, dass sie häufig über hohe Vermögen verfügen und von ihren Einkommen keine grossen Ausgaben mehr für die Altersvorsorge oder die Kindererziehung aufbringen müssen. Ohnehin sind das Haus oder die Eigentumswohnung in vielen Fällen abbezahlt. Weiter >> Reif und anspruchsvoll 

Quelle: NZZ / Wirtschaft / Heribert Proepper / AP / Rico Kutscher